Recycling optimieren, Umwelt schonen
Warum ist korrekte Mülltrennung für Recycling wichtig?
Komplexität vs. Umweltschutz
Mülltrennung erfreut sich in Deutschland nur geringer Beliebtheit:
Vielfältige und auf den ersten Blick unsinnige Regelungen, die noch dazu von Bundesland zu Bundesland variieren, haben darauf keinen unerheblichen Einfluss. Obwohl die zuständigen Entsorger den Haushalten vielfältiges Infomaterial zukommen lassen, wird dieses von vielen Menschen ignoriert.
Es treffen zwei ungünstige Umstände zusammen, die dazu führen, dass Menschen auf die wichtige Mülltrennung verzichten: komplizierte Regelungen einerseits und ein mangelndes Bewusstsein der Verbraucher andererseits. So ist häufig zu hören, auf die Trennung des Mülls könne doch verzichtet werden, denn sämtlicher Abfall lande ohnehin auf der gleichen Deponie.
Möglicherweise denken Sie genauso. Falls dies der Fall ist, verstehen Sie bitte den nachfolgenden Text nicht als Kritik, sondern als Aufklärung.
Denn unbestreitbar ist, dass Maßnahmen zum Umweltschutz dringend geboten sind, um den Menschen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.
Die Voraussetzung
Ohne Mülltrennung wäre kein Recycling möglich
Würde niemand seinen Müll trennen, wäre die wichtige Wiederverwertung von Abfällen nicht möglich oder zumindest wesentlich erschwert.
Beim Recycling-Prozess werden Abfallmaterialien wie Papier, Glas, Plastik und Metall gesammelt, sortiert, verarbeitet und in neue Produkte umgewandelt.
Damit der Vorgang anlaufen kann, ist die Trennung des vorhandenen Abfallmaterials in verschiedene Materialgruppen erforderlich.
Es ist naheliegend, dass beispielsweise Glas- und Papierabfälle nicht in vermengter Form vorliegen können, wenn aus diesen Abfällen neue Produkte hergestellt werden sollen.
Zum besseren Verständnis hilft es, die verschiedenen Verarbeitungsprozesse zu betrachten, die je nach Material zur Anwendung kommen: So liefern die Entsorgungsdienstleister Papierabfälle zu speziellen Papiermühlen, wo das Material zerkleinert und neu aufbereitet wird. Glas hingegen wird an anderen Produktions- und Wiederaufbereitungsstätten zermahlen, während Metalle zunächst eingeschmolzen werden.
Dies macht bereits deutlich, dass während des Recycling-Prozesses je nach Abfallmaterial ganz unterschiedliche Verfahren genutzt werden.
Ohne Mülltrennung könnten die Entsorgungsunternehmen kaum bestimmen, welches Material gerade vorliegt und welchen Weiterverarbeitungsindustrien es zuzuführen ist. Die an den Wiederverwertungsverfahren beteiligten Mitarbeiter könnten zudem kaum wissen, ob recycelbare Abfälle überhaupt vorliegen.
Frage
Was würde ohne Recycling passieren?
Stellen Sie sich eine Welt ohne Recycling vor: Mülltrennung wäre unnötig und niemand müsste mehr über Abfallentsorgung nachdenken. Verlockend, oder?
Entsorgungs- und Recyclingdienstleister müssten zusätzliches Personal einstellen, welches dafür verantwortlich ist, die verschiedenen Abfälle zu sortieren. Zwar erledigen diese Arbeitsschritte normalerweise Maschinen, doch ohne getrennt vorliegende Abfälle könnten diese ihre Aufgabe nicht mehr effizient erledigen. Die genutzten Sortieranlagen erkennen zwar einzelne Materialien, sind aber verschiedene Materialien fest miteinander verbunden, ist eine automatische Erledigung dieser Arbeit nicht mehr möglich. Zu viele manuelle Eingriffe wären notwendig, die Effizienz der Wiederaufbereitungskette würde sinken.
Und dies bedeutet in letzter Konsequenz vor allem steigende Kosten für Haushalte.
Personalkosten stellen für Unternehmen oftmals den größten Kostenfaktor dar. Müssten Entsorgungsunternehmen zusätzliches Personal einstellen, um die Effektivität des Recyclingprozesses zu gewährleisten, so würde sich dies schnell unmittelbar auf Ihre zu zahlenden Entsorgungsgebühren beziehungsweise Ihre Nebenkosten niederschlagen.
Frage
Was wären Folgen fehlender Mülltrennung?
Da unstrittig ist, dass eine Kreislaufwirtschaft zur Schonung der Umwelt notwendig ist, hätte die Abschaffung der Vorschriften zur Mülltrennung gravierende Konsequenzen:
Ökologische und ökonomische Dystopie
Zu Ende gedacht, entpuppt sich diese vermeintliche Utopie jedoch schnell als ökologische und ökonomische Dystopie. Auf der Erde leben immer mehr Menschen und viele Länder steigern zunehmend ihren Wohlstand. Auch die Bewohner europäischer Länder möchten ihre Konsumgewohnheiten aufrechterhalten. Ist etwa Ihr Smartphone defekt oder veraltet, dann möchten Sie sicher gerne ein neues Gerät erwerben. Die Produktion von Gütern erfordert Rohstoffe. Fällt nun die Wiederaufbereitung von Abfällen weg, so bedeutet dies, dass zur Produktion neuer Waren stets neue Rohstoffe abgebaut und verarbeitet werden müssen.
Die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit
Es ist ohne Schwierigkeiten verständlich, dass ein derartiges Vorgehen auf einer Welt mit begrenzten natürlichen Ressourcen direkt in eine Katastrophe führt. So wäre ein zunehmender Raubbau an der Umwelt notwendig, um die erforderlichen Rohstoffe zur Befriedigung der Konsumgewohnheiten zu gewinnen. Dies würde zunächst zu einer stark erhöhten Umweltbelastung führen: Noch mehr Tier- und Pflanzenarten würden verschwinden, Landschaften würden immer stärker beeinträchtigt oder vollkommen zerstört und die menschliche Lebensqualität würde sinken. Ebenso sind mit vielen Methoden des Rohstoffabbaus Auswirkungen verbunden, die sich negativ auf die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen auswirken.
Die ökonomischen Folgen einer Welt ohne Recycling
Womöglich ist mancher noch bereit, all diese unerfreulichen Folgen hinzunehmen. Doch auch solche Menschen, denen das Wohl ihrer Umwelt wenig am Herzen liegt, würden sich bald mit den gravierenden Nachteilen einer Abschaffung des Recyclings konfrontiert sehen. Da die natürlichen Rohstoffe endlich sind, wäre eine Verknappung des Angebots die Folge. Ein geringeres Angebot an Gütern führt bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage zwangsläufig zu steigenden Preisen. Und je knapper notwendige Rohstoffe werden, desto drastischer steigen die Preise derjenigen Güter, die den jeweiligen Rohstoff bei der Herstellung benötigen.
Frage
Warum von der Abfalltrennung jeder profitiert
Das Trennen von Müll mag lästig sein. Doch wer ein Verständnis dafür entwickelt, welche Vorteile der Wiederaufbereitungszyklus bietet, versteht den tieferen Sinn hinter den auf den ersten Blick manchmal unverständlichen Mülltrennungsvorschriften.
Recycling schont einerseits die Umwelt, indem es dazu beiträgt, dass wertvolle natürliche Ressourcen mehrfach Verwendung in verschiedenen Gütern finden. Andererseits sorgt der Wiederaufbereitungszyklus dafür, dass wichtige Rohstoffe länger verfügbar bleiben.
Menschen haben ein unterschiedlich geartetes Umweltbewusstsein und nicht allen liegen der Schutz der Umwelt und der Erhalt der Artenvielfalt besonders am Herzen.
Würde auf Recycling allerdings verzichtet, hätte dies gravierende Auswirkungen auf alle Menschen und auch diejenigen, die dem Umweltschutz eine niedrige Priorität in ihrem Leben einräumen, wären unmittelbar von den Konsequenzen betroffen.